Samstag, 11. Dezember 2010

Unternehmer oder Abzocker???

Die Frage, ob es sich bei den Inhabern von vielen Zeitarbeitsfirmen um Unternehmer, Ausbeuter oder einfach nur Abzocker handelt, darf man sich stellen, denn es scheint so, als ob es nicht nur einige „schwarze Schafe“ in der Branche gibt. „Schwarze Schafe“ gibt es überall und somit auch in der Zeitarbeit. Sicher gibt es auch Leiharbeiter, die zu den „schwarzen Schafen“ gehören, wie es unter allen anderen Arbeitnehmer eben wahrscheinlich prozentual die gleiche Anzahl derer gibt, die einfach faul sind und nicht arbeiten wollen. 

Wie ist das aber bei den Unternehmern in der Zeitarbeit? Früher war man als Unternehmer ein angesehener Bürger, der wie ein ehrbarer hanseatischer Kaufmann seine gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen hat. Zu dieser Aufgabe gehörte die Schaffung von Arbeitsplätzen, die es vielen Familien erlaubte, ein sorgenfreies Leben zu führen. Der unternehmerische Mut, die Ideen und die Visionen von alten Unternehmerfamilien haben es geschafft, dass wir in Deutschland immer die „gewisse Nasenlänge voraus“ waren.

Heute hat sich das in weiten Teilen geändert. Die „alten Unternehmer“ sind fast ausgestorben, die Einkommensschere geht immer weiter auseinander und die Managergehälter steigen ins Unermessliche. Die Erben haben entweder schon an Finanzinvestoren verkauft, die von einem älteren Politiker mal „Heuschrecken“ genannt wurden, oder sie haben die gleiche Mentalität, wie diese Heuschrecken entwickelt. Sie vergrößern vielfach ihren Reichtum zu Lasten der Arbeitnehmer – oft zu Lasten der Leiharbeiter. Wo ist die Ehre der Unternehmerschaft geblieben? Wo ist die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Aufgabe? Welcher Unternehmerverband knüpft an diese alten Tugenden jetzt wieder an und sorgt dafür, dass man von seinem Verdienst leben kann und die Abzockerei durch Zeitarbeit aufhört?

Wenn einige Unternehmer heute eher für einen Mindestlohn sind, dann liegt es daran, dass ab Mai 2011 viele Arbeitnehmer aus Osteuropa nach Deutschland strömen werden und wenn sie bei Firmen aus ihrem Heimatland angestellt sind, müssen sie auch nur zu den Löhnen des Heimatlandes bezahlt werden. Der Wettbewerb kommt mit großen Schritten auf die Unternehmer zu und auch die Zeitarbeitsfirmen stehen unter Druck, denn es gibt selbstverständlich auch Zeitarbeitsfirmen in den Billiglohnländern des früheren Ostblocks! Selbst wenn es jetzt zu Abschlüssen im Bereich Mindestlohn kommt, ist das kein gutes Zeichen, sondern zeigt die Angst der Unternehmer, die zu den Abzockern und Ausbeutern gehören!

Keine Kompromisse! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Jeder, der sich für 7,50 oder 8,50 EURO Mindestlohn und Beibehaltung der Bedingungen in der Zeitarbeit ausspricht, ist gegen den gleichen Lohn für gleiche Arbeit!!!

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