Samstag, 4. Dezember 2010

BMW – Kampagne ist unseriös!

Die Schlagzeile dieser Tage für viele Zeitarbeiter ist: BMW übernimmt Zeitarbeiter! Zunächst ist man der Meinung, dass die bei BMW offensichtlich auf dem richtigen Weg sind, aber man muss sehr genau hinschauen, um die Schaueinlage des Autobauers bei dieser PR-Meldung zu erkennen. Es soll nach Pressemeldungen zwar so sein, dass wirklich zum Jahreswechsel 100 Zeitarbeiter, die derzeit bei BMW in Leipzig arbeiten, von der Zeitarbeitsfirma zur Kundenfirma BMW wechseln und dadurch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Den 100 Zeitarbeitern kann man nur gratulieren, dass sie es geschafft haben aus der Zeitarbeit herauszukommen und endlich aus dem Zeitarbeitsverhältnis in eine ordentliche Anstellung wechseln können!

100 Zeitarbeiter sind viel, denkt man…

Leider ist es aber so, dass im Werk Leipzig von BMW rund 5.000 Menschen beschäftigt sind, von denen nur etwa 2.600 direkt bei BMW einen Anstellungsvertrag haben. Der Rest ist bei Zulieferern und Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Die Einstellung von nur 100 Zeitarbeitern ist daher eher als PR-Kampagne von BMW zu sehen, als eine Verbesserung der Einstellung der BMW-Manager zur Zeitarbeit und zu den Zeitarbeitnehmern. BMW hätte die Zahl der Leiharbeiter, die insgesamt von Zeitarbeitsfirmen für BMW arbeiten, schon nennen müssen. Eine Pressemeldung, die diese Wahrheit unterschlägt ist unseriös und für die vielen Zeitarbeiter, die weiterhin für Dumpinglöhne Autos für die Neureichen bauen müssen, ein Schlag ins Gesicht! 

Als die Krise in der Autoindustrie auf dem Höhepunkt war, hatte sich BMW spontan von etwa 500 Zeitarbeitern getrennt und die Zeitarbeitsfirma aus Nürnberg hatte diese Leiharbeiter sofort entlassen. Seit dem es wieder Aufwärts geht mit der Produktion, setzt BMW im Leipziger Werk wieder verstärkt mehr Zeitarbeiter ein, um die steigende Nachfrage zu decken! „Hire and fire“ – also auch bei BMW. Aber wer von Euch will sich schon einen BMW kaufen…??

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