Montag, 31. Januar 2011

Arbeitgeber suchen schon die Schlupflöcher!

Die Süddeutsche berichtet von einem Interview mit Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, der gesagt haben soll, das die Firmen schon Wege finden werden, um strengere Regeln bei der Leiharbeit zu umgehen. Gegen solche dreisten Sprüche während der Verhandlungen sollten sich nun wirklich alle Parteien wehren! Da wird mehrfach tagelang verhandelt und Hundt kündigt schon jetzt an, dass man die zu treffenden Vereinbarungen sicher umgehen wird… Jetzt erst recht, sollten sich die Verhandlungsführer auf die Fahne schreiben. Jede Frist bis zu einem gleichen Lohn für gleiche Arbeit in der Zeitarbeit wäre damit völliger Unsinn. Die IGZ hatte bereits von der Umgehung durch den schnelleren Austausch der Leiharbeiter gesprochen und jetzt kommt Hundt mit der nächsten Drohung. Bei „equal pay“ vom ersten Tag und einem flächendeckenden Mindestlohn gibt es wenige Möglichkeiten die neuen Regelungen zu umgehen.

Es ist der Süddeutschen in allen Punkten zuzustimmen. Zeitarbeit ist eine sinnvolle Maßnahme, wenn die Leiharbeiter den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft bekommen und der ursprüngliche Sinn der Zeitarbeit eingehalten wird, um Auftragsspitzen in einem kurzen Einsatzzeitraum zu bewältigen.
Den letzten Absatz des Berichts der Süddeutschen möchte ich zitieren:

Doch häufig schaffen Leiharbeiter den Absprung in eine Festanstellung nicht - mitunter weil sie billiger sind als ihre fest angestellten Kollegen und weil ihr Kündigungsschutz schwächer ist. Doch wenn Menschen ungewollt über Jahre hinweg in solchen unattraktiven Stellen verharren, dann haben die neuen Arbeitsformen ihren Sinn verfehlt. Dann werden sie Normalität, nicht nur bei unqualifizierten, sondern auch bei gut ausgebildeten Menschen. Doch eine Politik, die duldet, dass sich Bildung und Leistung nicht lohnen, darf sich über den Fachkräftemangel nicht beklagen.

Zitat Ende.

Völlig einverstanden!
Hoffentlich verstehen die CDU, die CSU und die FDP die Drohungen der IGZ und vom Arbeitsgeberpräsidenten. 

Keine Schlupflöcher für Hungerlöhne lassen!

-          Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – vom ersten Tag an!
-          Flächendeckender Mindestlohn!
-          Begrenzung der Ausleihzeit!
-          Austausch der Leiharbeitsfirma oder Zeitarbeiter   
            verhindern!

Freitag, 28. Januar 2011

IGZ lässt voraussichtliches Ergebnis des Vermittlungsausschusses verbreiten!

„Vorsorglich“ lässt der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) bereits durch die Beratungsagentur Oelmann Consulting eine Pressemeldung verbreiten, in der die Ergebnisse des Vermittlungsausschusses bereits vorweggenommen werden. Diese Agentur befasst sich offensichtlich mit der Vermittlung von Zeitarbeitsfirmen der IGZ an ausleihende Unternehmen. Oelmann verdienst sein Geld damit, dass er den Kundenunternehmen der Zeitarbeitsbranche die Entwicklung dieses Personalkonzepts und den Einsatz der Zeitarbeitsfirmen abnimmt.

Für die IGZ ist er, wie man der Pressemeldung entnehmen kann, auch als Lobbyist beschäftigt, aber geht allerdings auch in sehr starkem Umfang für sich selbst „in den Ring“. Oelmann bemängelt in der Einleitung, dass sich die Gespräche um die Hartz IV – Regelsätze immer mehr auf die Regulierung der Zeitarbeit konzentrieren. Es wird folgendes Szenario einer fraktionsübergreifenden  Einigung im Vermittlungsausschuss beschrieben:

- Mindestlohn ab 1. Mai 2011 für die Zeitarbeitsbranche wahrscheinlich 8,00 EURO
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Stammbelegschaft und Leiharbeitern nach einer Einarbeitungszeit von voraussichtlich 4 Wochen bis 6 Monaten.

Der Mindestlohn wird auch in dieser Stellungnahme begrüßt, aber hinsichtlich des „Equal Pay“ baut man ohne verlässliche Daten ein Horrorszenario auf. Das alte Lied der Nutzer von Zeitarbeit zur Gewinnmaximierung wird gesungen. Mit dem gleichen Lohn für gleiche Arbeit käme es u.a. zu weniger Zeitarbeit, vermehrten Zeitverträgen und Werkverträgen. Es wird ferner beschrieben, dass die Ausleihunternehmen die Zeitarbeitnehmer vor dem Ablauf der Frist zu „Equal Pay“ austauschen werden!

Wegen dieser Ankündigung sollten jetzt alle Verhandlungsteilnehmer ganz behutsam mit ihren Entscheidungen umgehen. Eine Frist bis zur Umsetzung des gleichen Lohns für gleiche Arbeit ist sinnlos, weil sie sofort durch die Kunden der Zeitarbeitsfirmen schamlos ausgenutzt wird. Diese Ankündigung Leiharbeiter vor Fristablauf auszutauschen, muss man sehr ernst nehmen!

Die Forderung muss ganz klar sein:
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – vom ersten Tag, ohne Frist!
Flächendeckender Mindestlohn in Deutschland!


Donnerstag, 27. Januar 2011

Deutschland kann viele Milliarden Steuergeld sparen!

Im Niedriglohnbereich in Deutschland, zu dem auch die Zeitarbeit gehört, sind im Moment etwa 7 Millionen Menschen beschäftigt. Seit 2003 betrugen die Aufstockerleistungen etwa 50 Milliarden EURO, die an Geringverdiener  ausgezahlt wurden, damit sie den Betrag des Hartz IV – Satzes zur Verfügung haben. Auf diese Weise werden Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Hungerlöhne zahlen, durch den Staat, also von uns Steuerzahlern, subventioniert. Das gilt für die Zeitarbeit und alle anderen Unternehmer, die Lohndumping betreiben!

Auch und insbesondere durch die weitere EU-Öffnung ab 1. Mai 2011 brauchen wir dringend in der Zeitarbeit den gleichen Lohn für gleiche Arbeit und einen flächendeckenden Mindestlohn! Die Hartz IV-Gesetzgebung durch Rot-Grün von Schröder und Hartz hat dazu geführt, dass findige Arbeitgeber diese Aufstockungen nutzen, um ihren Mitarbeitern noch geringere Dumpinglöhne zu bezahlen. Den Mitarbeitern kann es letztendlich dadurch egal sein, ob sie nun die letzten 20 Cent pro Stunde mehr oder weniger für ihre Arbeit bekommen, weil sie ohnehin „zum Amt“ müssen, um die Aufstockungsleistungen zu beantragen. Der Mitnahmeeffekt der Unternehmer muss sofort abgeschafft werden. 

Mindestlohn und gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Mittwoch, 26. Januar 2011

Die SPD-Parteizentrale ist schon aus dem Winterschlaf erwacht!

Schon heute habe ich eine Antwort auf meine Mail vom 30. November erhalten! Vielen Dank, liebe SPD, dass Ihr Euch sofort nach dem Erwachen aus dem Winterschlag bei mir gemeldet habt. Toll - toll - toll!
Hier das Schreiben:
 
Sehr geehrter Herr Bohlmann,

vielen Dank für Ihre E-Mail, die uns am 30.11.2010 erreicht hat.

Vorab bitte ich vielmals um Entschuldigung, dass wir die Mail aufgrund verschiedener Probleme erst jetzt bearbeiten können. Sorry. Vielleicht ist es interessant für Sie, dass am Freitag ein Info-Paket zum Thema "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" erscheint und sicherlich auf den Internetseiten www.spd.de angeboten wird.

Freundliche Grüße

Achim Schreier

SPD-Parteivorstand
Direktkommunikation

Telefon: (030) 25 991-500
Telefax: (030) 25 991-410
E-Mail: parteivorstand@spd.de
Internet http://www.SPD.de
Postanschrift:
SPD-Parteivorstand
Willy-Brandt-Haus
10911 Berlin

26.01.2011

Leiharbeit-Lobbyist berät BILD-Zeitung!

Heise-Online berichtet darüber, dass die BILD-Zeitung die Leiharbeit „schön schreibt“. In einem Artikel, der durch die Beratung des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) entstanden ist, wir der Lobbyist  Wolfram Linke sogar genannt. Es wird berichtet, dass man eine „gute“ Zeitarbeitsfirma u.a daran erkennt, dass sie Tarif zahlt. Bei der IGZ handelt es sich immerhin nicht um den Hungerlohn der christlichen Gewerkschaften, aber der Dumpinglohn des DGB ist auch nicht sehr weit davon entfernt. Ein Hohn ist es, dass in diesem Artikel der hohe Anteil der Firmen in der Zeitarbeit, die nach Tarif bezahlen, herausgehoben wird. 

Vergessen wurde allerdings:
Wer nicht nach Tarif zahlt, müsste die gesetzliche Bezahlung „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ akzeptieren.   

Die Unterordnung unter den Tarif ist also ganz bewusst die Ausbeutung der Leiharbeiter, die sonst nach dem Grundsatz „equal pay“ entlohnt werden müssten.

Die Zeitarbeit wird durch die BILD-Zeitung als „normale Alternative“ zu einer anderen Festanstellung beschrieben und die Fakten werden zu Gunsten der Zeitarbeitsfirmen verschoben.

Fazit:

Eine Statistik kann nur der lesen, der sie selbst gefälscht hat!

Dienstag, 25. Januar 2011

Unterhändler in Sachen Hartz IV und Zeitarbeit vereinbarten Stillschweigen!

Über das Ergebnis der Vorgespräche zur nächsten Sitzung des Vermittlungsausschusses am Donnerstag wurde nicht viel bekannt. Die Verhandlungsführer Ursula von der Leyen (CDU) und Manuela Schwesig (SPD) sprachen einerseits von Fortschritten beim Mindestlohn für die Zeitarbeit und davon, dass es in allen Punkte „hakt“. Die Linkspartei war zu dem Treffen am Montag nicht eingeladen worden. Die SPD hatte mit der Kungelei begonnen und in die Hartz IV – Debatte mit dem Bildungspaket für die Kinder, den Mindestlohn und den gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Leiharbeiter in eine  Topf geworfen. Aus allen Themen einen gescheiten Kompromiss zu erzielen ist jetzt natürlich schwierig. Aus diesem Grund stellen alle Beteiligten immer wieder ihre Forderungen und eine Annäherung ist im Moment noch nicht erkennbar. 
 
Kommentar

Wenn man ein Thema abschließen will, sollte man nicht gleichzeitig mehrere Fässer aufmachen. Es ist nicht davon auszugehen, dass eine Seite alle ihre Forderungen durchsetzen kann. Es wäre eine schlechte Nachricht für alle Zeitarbeiter, wenn ausgerechnet die Ziele für die Leiharbeiter bei dieser Kungelei nicht erreicht würden. 

Keine Kompromisse!

1.       Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
2.       Mindestlohn für die Zeitarbeit in ausleihfreien Zeiten!
3.       Begrenzung der Zeitarbeit auf sechs Monate / maximal ein Jahr!

Montag, 24. Januar 2011

Griechische Zeitarbeiter klagen auf Übernahme in den Staatsdienst!

Der Pleitestaat Griechenland beschäftigt mehrere Tausend befristet angestellte Mitarbeiter. Kurios daran ist, dass diese „Befristungen“ immer wieder verlängert werden und die Dauer des Vertrages teilweise nur einen Arbeitstag betragen soll. Das ist „Zeitarbeit“ auf einem sogar für unsere Verhältnisse anderen Niveau. Die „Junge Welt“ berichtet von diesen Leiharbeitern, von denen jetzt drei auf eine feste Anstellung im Staatsdienst klagen. Es soll sich um etwa 70.000 Menschen handeln, die in diesen „Kurzzeit-Arbeitsverhältnissen“ leben müssen. Die Mehrzahl dieser Zeitarbeiter soll ständig Aufgaben erfüllen, die entsprechend der Gesetzeslage in Griechenland von Vollzeitkräften erfüllt werden müssen. 

Bei diesen Beschäftigungen scheint es sich aber in großem Ausmaß um Wahlgeschenke der Parteien zu handeln, denn kurz vor den Wahlen wurden regelmäßig mehrere Hundert dieser Zeitarbeiter von den beiden großen Parteien beim Staat angestellt. Wegen der vom der EU für den Rettungsschirm geforderten Sparmaßnahmen in Griechenland, wurden jetzt mehrere Zentausend Stellen nicht mehr verlängert. Als der Prozess begann, musste die Polizei das Gerichtsgebäude vor den Demonstranten abschirmen. Es kam zu Handgreiflichkeiten und es wurden Steine, Flaschen und Eier auf das Gerichtsgebäude geworfen. Mit dem Urteil in diesem Zeitarbeitsprozess soll in etwa zwei Monaten gerechnet werden.

Kommentar

So sehr man den Zeitarbeitern in Griechenland eine Verbesserung ihrer Situation gönnt, bleibt zu hoffen, dass das Gericht die Klage der Leiharbeiter abweist. Die Parteien, die diese Menschen vor der Wahl eingestellt haben, sollten die Löhne doch besser selbst übernehmen. Wenn das Gericht diese Klagen nicht abweist, wird es eine Klagewelle von Leiharbeitern und befristet angestellten Arbeitnehmern in Griechenland geben und wer zahlt dann wohl…??? Wir sind mit dem größten Anteil in der EU dann wieder der Zahlmeister Europas! Es ist dringendst nötig, dass die Griechen ein Drittel der „Staatsdiener“ abschaffen, sonst wird die Dauerpleite nicht zu verhindern sein. Außerdem arbeiten die Beamten zu wenig, bekommen zu viel Gehalt, werden zu früh pensioniert und bekommen eine zu hohe Pension!

Samstag, 22. Januar 2011

Die Zocker setzen auf Zeitarbeit!

Alois Lehner von der „Financial Times“ berichtet über starke Kursgewinne in der Zeitarbeitsbranche und rät den Zockern sogar nicht nur weiterhin Zeitarbeitstitel im Portfolio zu halten, sondern noch weiter zu kaufen. Die ganz Großen der Branche, wie Adecco, Manpower und Randstad sind schon länger an der Börse und als ganz heißer Tipp wird der Personalvermittler „Michael Page“ gehandelt. Die Engländer vermitteln Leiharbeiter im Fachkräftebereich, die sich in der mittleren und oberen Lohnskala befinden.

Die Analysten wittern offensichtlich weiteres Kurspotential, was sie wesentlich in der Tatsache begründen, dass in Deutschland bisher „nur“ ca. 2 % der Beschäftigten in der Zeitarbeit sind, wogegen es in den Niederlanden und Großbritannien etwa 4 % sind. In den USA gibt es allerding im Moment auch „nur“ 1,6 % Leiharbeiter unter den Beschäftigten, was für die Börsenprofis auch eine Menge Entwicklungspotential bedeutet. Es schein so, als ob es weltweit eine Entwicklung in unsichere Beschäftigung gibt. Wichtig ist dabei allerdings, dass man auf die Löhne in dieser Branche achtet. Es gibt einige Länder, in denen Zeitarbeiter keine Dumpinglöhne bekommen, sondern sogar auf den normalen Tariflohn der Stammbelegschaft einen Aufschlag von 5 - 10 %, der für die Flexiblität der Leiharbeiter gezahlt wird. 

10% über dem Lohn der Stammbelegschaft ist eine gute Idee für die Zukunft!
Erst ist aber der gleiche Lohn für gleiche Arbeit die oberste Zielsetzung!

Kommentar

Aus den Aussagen der Analysten kann man entnehmen, dass sie bei einer Lohnentwicklung in der Zeitarbeitsbranche in Richtung „equal pay“ keinerlei negativen Einfluss auf die Aktienkurse in der Branche sehen. Da es derzeit eine Tendenz zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit gibt und man annehmen darf, dass diese Entwicklung an den Analysten nicht vorbeigegangen ist, darf man konstatieren, dass es nach Meinung der Aktienanalysten weder Auftragseinbrüche, noch gar Massenentlassungen oder Gewinneinbrüche in der Zeitarbeit gibt.Wenn die Aktienanalysten das so sehen, sollten sich die Zeitarbeitgeber mit Horrorszenarien zurückhalten.

Freitag, 21. Januar 2011

CGZP-Urteil. Die Klagewelle rollt noch nicht!


In einem ausführlichen Bericht von Till Schwarze informiert N-TV noch einmal zur Situation in der Zeitarbeit. Insbesondere geht es noch einmal um das Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Tarifunfähigkeit der CGZP-Gewerkschaften. Es wird der Arbeitsrechtler Peter Schüren noch einmal zitiert, über den wir an dieser Stelle auch schon berichtet haben. 

Es ist nicht geklärt, wie viel Leiharbeiter jetzt Lohn nachfordern können. Es können bis zu 200.000 Menschen sein, die in etwa 1.600 Zeitarbeitsfirmen unter Vertrag waren. In dem Bericht wird noch einmal darauf hingewiesen, dass jeder Zeitarbeiter selbst eine Klage einreichen muss, um etwas zu bekommen. Die Aussicht, dass eine Nachzahlung erfolgt ist sehr hoch, denn  selbst wenn die Zeitarbeitsfirma Pleite macht, müssen die Ausleihunternehmen für den Schaden in der Sozialversicherung haften.

Der Autor ermuntert mit einem Beitrag des Arbeitsrechtlers aus Münster noch einmal alle Betroffenen jetzt die Forderungen geltend zu machen, weil noch keine Klagewelle bekannt sei. „Wer jetzt nicht klagt, wirft eine Menge Geld weg!“ Es wird von einer Schätzung ausgegangen, die Lohnnachforderungen in Höhe von bis zu 2 Milliarden EURO pro Jahr und Sozialversicherungsbeiträge von etwa einer halben Milliarde beschreibt. Das wären Nachzahlungen von etwa 10 Milliarden EURO für vier Jahre für die Zeitarbeitsbranche.

Wenn man diese Summen liest, kann man sich erst vorstellen, wie viel Gesamtschaden diese Branche durch Dumpinglöhne und Billigtarife verursacht hat. Viele Menschen mussten mit Hartz IV aufstocken und haben damit neben dem Kaufkraftverlust für die Volkswirtschaft durch den Dumpinglohn auch noch dem Steuerzahler schwer geschadet.

Wer hat die Sahne abgeschöpft? Na ratet mal!

Irgendwas läuft doch hier verkehrt!!!

von Michael Gr.

Denkt auch einer daran, dass Leiharbeiter mit 7,60€ Stundenlohn BRUTTO
nichts investieren können in die Wirtschaft? Alleine der Gang in die nächste
Wirtschaft (Kneipe) ist doch nicht mal mehr möglich!

Wie die Kaufkraft erhöhen, wenn trotz 40 Stunden Woche, nach Miete, Strom und
Gas nix mehr im Geldbeutel ist? Das man (Frau) sich manchmal nicht mal mehr
'nen Einkauf leisten kann?!

Donnerstag, 20. Januar 2011

Zeitarbeit: Flexibel, billig und schnell kündbar!

Bericht aus Stern TV - gefunden von Uwe H.
Sie bezeichnet sich als "moderne Sklavin". Sevinc Karatoc gab ein unbefristetes Arbeitsverhältnis auf, um bei Volkswagen in Wolfsburg eine Stelle als Zeitarbeiterin anzunehmen. Die Hoffnung: irgendwann einmal eine Festanstellung bei VW, einem Konzern, bei dem auch schon der Vater Jahrzehnte gut und gerne gearbeitet hat. Doch die Hoffnung erfüllte sich nie. Stattdessen gab es Unmengen von Nacht- und Wochenendschichten, sie musste an Feiertagen ran und die Verträge wurden immer erst auf den letzten Drücker verlängert. Unsicherheit pur.

Karatoc steht stellvertretend für ein ganze Armee von Beschäftigten, die sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln. Unternehmerisches Risiko wird so vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer übertragen. Die Drogeriekette Schlecker gründete sogar die Vermittlungsagentur Meniar, um die eigenen Beschäftigten durch billigere Leiharbeiter zu ersetzen und löste damit eine Welle des Protestes aus.

Unternehmen nutzen Zeitarbeit aus!
In Deutschland gibt es rund eine halbe Millionen Zeitarbeiter - rund ein Drittel weniger als noch 2008, zu Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise. Leiharbeiter gehören zu den ersten, die in der Krise ihren Arbeitsplatz verloren haben. Sie sind überwiegend männlich, jung und gering qualifiziert. Ein Viertel ist jünger als 25 Jahre, rund jeder Dritte hat lediglich einen Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife ohne Berufsausbildung.

Die IG Metall geht davon aus, dass der kommende Aufschwung die Zahl der Zeitarbeiter wieder drastisch erhöhen wird. Die Krise hätte gezeigt, wie einfach Leiharbeiter entlassen werden können, argumentiert die Gewerkschaft. Das sei ein starker Anreiz, auch bei steigendem Umsatz verstärkt auf Leiharbeiter zu setzen.

Zeitarbeit ist längst viel mehr als nur ein Instrument zur Überbrückung von kurzfristigen Personalengpässen. Eine Studie des Sozialwissenschaftlers Klaus Dörre von der Universität Jena zeigt, dass die Leiharbeit zunehmend "strategisch" eingesetzt wird. Strategisch bedeutet: Die Personalkosten sollen sinken, um die Rendite abzusichern. die IG Metall erwartet, dass es mittelfristig bis zu 2,5 Millionen Leiharbeiter in Deutschland geben könnte. Das wären ungefähr neun Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

2004 wurde die Branche unter der damaligen rot-grünen Bundesregierung radikal liberalisiert. Seitdem wächst diese Beschäftigungsform so stark wie keine andere in Deutschland. Das "Jobwunder" der Jahre 2005-2008 geht zum größten Teil auf das Konto der Zeitarbeit. Andererseits spaltet diese Branche die Gesellschaft gnadenlos - in gut abgesicherte Stammbelegschaften und jederzeit austauschbare Randbelegschaften. In Menschen, die gelassen in die Zukunft schauen können und Menschen, die nie wissen, was übermorgen kommt. In solche, deren Arbeit immer mehr wert wird und solche, deren Arbeit systematisch entwertet wird: Das Einstiegsgehalt für einfache Tätigkeiten liegt je nach Tarifvertrag bei 7,38 Euro oder sogar nur 6,53 Euro. Im Osten sind die Löhne noch niedriger. Und auch der angebliche "Klebeeffekt" wird schön geredet: Nur etwa zehn Prozent der Leiharbeiter werden von der Firma, an die sie vermietet sind, fest übernommen.

Bundesverband Zeitarbeit (BZA) schürt Angst!

Der Bundesverband der Zeitarbeitgeber setzt auf Volksverdummung und Angst.  Der Pressesprecher des BZA spricht in einer Meldung vom Verlust von zehntausenden von Arbeitsplätzen und weitet den angeblichen Stellenabbau bei der Einführung von gleichem Lohn für gleiche Arbeit auch auf die Kundenunternehmen der Zeitarbeitsfirmen aus. BZA-Präsident Volker Enkerts wird mit einigen unsinnigen Aussagen zitiert und in der Meldung wird davon gesprochen, dass „equal pay“ die Zeitarbeit so verteuert, dass die Arbeitsplätze entweder abgebaut oder ins Ausland verlagert werden.

Alles Quatsch, kann man da nur sagen!

Unternehmer stellen Arbeitskräfte ein, wenn sie Arbeit für sie haben. Wenn das Angebot der Zeitarbeit vorhanden ist, wird es schamlos ausgenutzt. Vor allem, wenn die Arbeitskraft durch die Dumpinglöhne für Leiharbeiter, noch billiger ist, als wenn man einen Mitarbeiter zu einem vernünftigen Tariflohn fest einstellt. Als es weniger Arbeit gab, ist die Politik sofort mit der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes eingesprungen, was wahrscheinlich für viele Unternehmer eine gute Gelegenheit zu einem Mitnahmeeffekt war, um die Gewinne hoch zu halten. Aus der Tatsache, dass sogar in der Krise viele Unternehmen gut verdient haben und die Gewinne heute wieder sprudeln, kann man ableiten, dass es den Unternehmern sehr gut geht. Bei steigenden Gewinnen muss der Ertrag nicht zwangsläufig nur bei den Unternehmern, Managern oder Aktionären hängen bleiben! Der gleiche Lohn für gleiche Arbeit würde entweder die Abgabepreise geringfügig erhöhen oder die Gewinne würden etwas weniger „fett“ ausfallen!

Die Zeichen stehen insgesamt für „equal pay“ nicht schlecht! Wenn eine Abstimmung für den gleichen Lohn für gleiche Arbeit nicht mit einer Mehrheit endet, muss man sich vielleicht auf eine „Einarbeitungszeit“ zu einem noch festzulegenden Mindestlohn einlassen. Erreichbar müsste allerdings beim Stand der Diskussion eine Frist von 3 Monaten  sein, bis der gleiche Lohn für gleiche Arbeit überall gezahlt wird. Es wäre zwar nicht wünschenswert, aber mindestens ein Anfang, den man mit einer anderen Mehrheit nachbessern könnte.


Mittwoch, 19. Januar 2011

ZDF: Frontal 21- Bericht über die CGZP!

Das ZDF berichtete in Frontal 21 über die Machenschaften der "christlichen Gewerkschaften" und brachte einige interessante Interviews.  Arbeitsrechtler Prof. Peter Schüren von der Universität Münster ist der Meinung, dass die CGZP noch nie tariffähig war und nur Wunschtarife mit Dumpinglöhnen für Leiharbeiter im Sinne der Arbeitgeber in der Zeitarbeit abgeschlossen hat. Als tiefsten Tariflohn der „Christlichen“ wurden in dem Beitrag 4,83 EURO genannt und als besonders brutales Beispiel auch der mit der Zeitarbeitsfirma Neptun in München abgeschlossene Tarif in Höhe von 5,16 EURO. Neptun soll nach diesem ZDF-Beitrag im Jahr 2007 durch die Hungerlöhne der bei ihnen beschäftigen Zeitarbeiter einen Gewinn von 7,7 Millionen EURO eingefahren haben und in 2008 waren es sogar 8 Millionen EURO. Ein Gewerkschaftsvertreter der IG-Metall berichtete, dass die Nachforderungen der Arbeitnehmer, die nach einem jetzt ungültigen Tarif der CGZP bezahlt wurden etwa 1,9 Milliarden EURO pro Jahr ausmachen, was in 4 Jahren über 7 Milliarden EURO sind. Dazu kommen etwa 800.000,-- EURO Sozialversicherungsbeiträge pro Jahr. Dann sollen die mal sehen, wo sie die insgesamt etwa 11 Milliarden wieder her bekommen. Pleitemachen hilft nicht, denn dann sind die Ausleihfirmen dran!!!

Wer sich diesen interessanten Bericht zu der Situation in der Zeitarbeit ansehen möchte , kann dies in der Mediathek des ZDF tun:

Dienstag, 18. Januar 2011

Heute geht die „Hartz IV - Kungelei“ weiter!

Heute tagt der „Vermittlungsausschuss des Vermittlungsausschusses“, denn es sind Vorverhandlungen für den Vermittlungsausschuss am Mittwoch dieser Woche. Eine sogenannte „Unterarbeitsgruppe“ aus Delegierten der Union, der SPD, FDP, den Grünen und den Linken versucht heute noch einmal bei der Hartz IV – Erhöhung eine Einigung herbeizuführen. Zu dem Themenkreis, der in den „Kungeltopf“ kommt, gehört auch die Zeitarbeit. 

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, dass der FDP-Generalsekretär Christian Lindner am letzten Wochenende den gleichen Lohn für gleiche Arbeit ab einer Beschäftigungsdauer von 6 Monaten in den Raum gestellt hat. Wörtlich soll der FDP-Mann auf die Frage ab wann der gleiche Lohn gezahlt werden soll, gesagt haben: „Eher sechs bis zwölf Monate, als sechs Wochen.“ Jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass die FDP aus allen Regierungsämtern wegen fehlender Seriosität entlassen wird!

·         erst werden Pressemeldungen herausgegeben, dass man zwar gegen einen Mindestlohn ist, aber für „equal pay“ eintritt. Das war der FDP-Mann Kolb.

·         Auf den Zusatz in der Erklärung, dass „equal pay“ nach einer gewissen Zeit gelten soll und meiner Nachfrage, ab wann der gleiche Lohn für gleiche Arbeit gezahlt werden soll, gibt es keine Antwort.

·         dann folgt irgendwann der Rückzug mit einer Frist von 12 Monaten für den gleichen Lohn.

·         Jetzt ist Lindner bei etwa 6 Monaten angekommen!

·         Wer verschaukelt da überhaupt wen?

Wenn die FDP jetzt nicht zu ihrem Wort steht, sondern mit unsinnigen Fristen für ihr angebliches Ziel „equal pay“ kommt, dann muss man auf die CSU hoffen!

45 Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion sind CSU-ler. Wenn die CSU zu ihrem Wort steht, braucht man für eine Mehrheit im Bundestag keine CDU und keine FDP-Stimme!

SPD, Grüne, Linke und CSU zusammen können den gleichen Lohn für gleiche Arbeit durchsetzen!
Mal sehen, auf wen wir uns verlassen können…