Die Schuldenkrise in Europa, wie auch die fast eingetretene Zahlungsunfähigkeit der USA, beförderte zwar die Börsen in den Keller und am Konjunkturhimmel zogen dunkle Wolken auf, aber vom Arbeitsmarkt gibt es oberflächlich betrachtet nur gute Meldungen. Nach Meinung der Arbeitsagentur werden sich die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft frühestens in sechs Monaten auswirken. Die Zahl der offenen Stellen steigt im Moment, was zunächst eine gute Nachricht ist, aber wo werden die Stellen angeboten? Im Juli waren bei der Arbeitsagentur 492.000 offene Stellen gemeldet, das sind über ein Viertel mehr, als ein Jahr zuvor.
Etwa 1/3 der offenen Stellen kommen aus der Zeitarbeit!
Leider ist die Zahl der offenen Stellen nur im ersten Moment erfreulich, denn ungefähr jede dritte offene Stelle wird aus der Zeitarbeit gemeldet. Der Boom der Leiharbeit hält in Deutschland weiter an und wenn die Politik nicht bald einen Schlussstrich setzt, dann werden wir ein Volk von Leiharbeitern, Minijobbern und Billiglöhnern. Auf die Branchen aufgeteilt liegen die Jobs in der Metallbranche mit 41.800 offenen Stellen auf Platz 1. Den 2. Platz belegen die Mechatroniker im Bereich Energie und Elektro mit 35.900 Stellen und 35.300 Leute sucht die Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Danach folgen die Berufe in der Kranken- und Altenpflege. Eine genaue Aufteilung in den Branchen nach Leiharbeitern und festen Beschäftigungsverhältnissen, geht aus den veröffentlichten Zahlen nicht hervor.
Wann reagiert die Politik auf die Misere am Arbeitsmarkt?
Wann wird die Zeitarbeit gestoppt?
Wann machen die Gewerkschaften in den Tarifrunden ernst und setzen den gleichen Lohn für gleiche Arbeit auf die Nummer 1 der Forderungen?
Wann werden die Stammbelegschaften solidarisch?
Wann streiken die Stammbelegschaften für Equal Pay?