Die Krawalle in England und die Unruhen in Griechenland haben den gleichen Ursprung. Wenn die Portugiesen, die Iren, die Italiener, die Spanier und demnächst vielleicht auch noch die Amerikaner, die Belgier u.v.a.m. weiterhin mit Sparpaketen der Regierungen in die Knie gezwungen werden, wird es auch in diesen Ländern Demonstrationen geben und vielleicht sogar so hässliche Bilder, wie wir sie gerade von der britischen Insel sehen. Die Krawalle in England sind der Auswuchs einer Sparpolitik, die immer nur bei den unteren Einkommensgruppen in aller Härte ankommt! Im Gegensatz zu Deutschland haben diese Länder eine hohe Arbeitslosigkeit, die in England bei Jugendlichen um die 20% liegt, in Italien sind das über 20% und in Spanien in der Gruppe bis 25 Jahre sogar manchmal bis zu 40%. Es scheint nur noch die Wahl zu geben zwischen der Arbeitslosigkeit oder einem Billiglohn-Job.
Die Schere geht immer weiter auseinander!
Die Schere der Einkommen und der Vermögen geht immer weiter auseinander. Das ist das Grundübel, das uns seit vielen Jahren verfolgt. Die politischen Fehler in vielen Ländern haben die Reichen immer reicher gemacht und die Anzahl der prekären Arbeitsverhältnisse und der Beschäftigung zu Hungerlöhnen nimmt ständig zu. Die Arbeitslosenzahlen sinken zwar in Deutschland, aber es entstehen fast nur noch Arbeitsplätze als Minijob oder in der Zeitarbeit und es werden nur noch Dumpinglöhne bezahlt. Auf der einen Seite machen die Unternehmen Rekordgewinne und die Vorstände bekommen unanständige Jahresgehälter und auf der anderen Seite können Menschen, die den ganzen Monat hart arbeiten, von dieser Arbeit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten und müssen als Hartz-IV-Aufstocker Anträge zur Grundsicherung stellen.
Unternehmer, Aktionäre und Manager sind Absahner!
Die Mehrzahl der Unternehmer machen jedes Jahr höhere Gewinne, die Dividenden für die Aktionäre steigen und die Manager in den oberen Etagen der Firmen machen sich die Taschen voll! Es ist nichts gegen hohe Einkommen für Unternehmer und Manager zu sagen und auch die Dividenden für Aktionäre sollen ordentlich ausfallen; aber nur dann, wenn der normale Arbeitnehmer eine Festanstellung hat und von seinem Einkommen seine Familie ernähren kann. Eine Gesellschaft, in der die Menschen auf die Straße gestellt werden und dafür die Aktienkurse steigen, ist pervers. Eine Gesellschaft, die nur noch Leiharbeiter beschäftigt, die von den Zeitarbeitsfirmen mit Hungerlöhnen abgespeist werden, ist geldgierig. Eine Gesellschaft, in der immer mehr Jugendliche arbeitslos sind und keine Perspektive haben, hat keine Zukunft.
Die Politik muss jetzt umsteuern, sonst wird es überall Krawalle geben!
Wenn die Politik nicht sofort umsteuert, besteht die Gefahr, dass es demnächst an vielen Orten in Europa Krawalle gibt, wie wir sie jetzt aus England sehen. In Griechenland, Spanien und Italien ist es so, dass harte Sparkurse von der EU gefordert werden und eine Schuldenbremse. Bei der schon vorhandenen Arbeitslosigkeit wird das zu noch weniger Beschäftigung führen. Konjunkturprogramme in großem Stil können die Länder nicht auflegen, weil die Schuldenlast damit ständig steigt. Der Unmut der Bevölkerung wird immer größer bis das Fass überläuft. Aber auch in Deutschland muss man in dieser Hinsicht vorbeugen. Die Zeitarbeit muss sofort stark reduziert werden und mit dem Equal-Pay-Prinzip müssen sofort die Hungerlöhne abgeschafft werden. Die Minijobs müssen reduziert werden, damit wieder mehr Rentenbeiträge eingezahlt werden und die Altersarmut damit bekämpft wird. Die Höchsteinkommen müssen begrenzt werden. Das zwanzig oder dreißigfache Jahreseinkommen eines normalen Tarifangestellten der untersten Lohngruppe muss auch dem Manager ausreichen. Alle Einkommen ab 1 Million EURO im Jahr müssen mit mindestens 60% besteuert werden. Die Abgeltungssteuer muss abgeschafft werden und jeder muss wieder seine Kapitaleinkünfte zu seinem persönlichen Steuersatz versteuern. Es fehlt die Börsenumsatzsteuer. Die Erbschaftssteuer muss für Erbschaften über 1 Million EURO stark erhöht werden. Alle Steuerprivilegien müssen weg und das Steuersystem muss stark vereinfacht werden.
Sparen, Ausgaben reduzieren und vor allem die Einnahmen erhöhen!
Fast ganz Europa ist pleite. Es reicht nicht, bei den Armen und einfachen Arbeitnehmern harte Sparkurse zu fahren, um die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen und die Schuldenkrise zu überwinden. Das gilt für fast ganz Europa und alle müssten an einer gemeinsamen Regelung interessiert sein, dass die Staatsfinanzen auch über die Einnahmeseite wieder in Ordnung gebracht werden. Die vorgenannten Punkte in der EU zum Programm zu machen, wäre jetzt die geeignete Aufgabe für die EU-Politiker und die Regierungen der Mitgliedsstaaten.
- Das wäre eine gute Strategie zur Rettung des EURO!
- Das wären die richtigen Maßnahmen zur Überwindung der Schuldenkrise in Europa!
- Das wäre eine notwendige Vorbeugung gegen Krawalle!
- Das wäre nötig, damit die Schere zwischen arm und reich nicht noch weiter auseinandergeht!
- Das wäre wichtig, damit die Gesellschaft wieder etwas menschlicher und gerechter wird!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen