Mittwoch, 22. Dezember 2010

10,00 EURO Mindestlohn - auch für Zeitarbeit!

Die TAZ veröffentlicht einen Bericht, in dem sich der Discounter LIDL für einen flächendeckenden Mindestlohn in Deutschland von 10,00 EURO ausspricht. Das bringt natürlich sofort den Einzelhandelsverband in Erklärungsnot und er spricht von „unrealistisch“. Ver.di ist natürlich über diesen Vorstoß glücklich, denn das geht ja sogar weit über die geforderten 8,50 EURO der Gewerkschaft hinaus. LIDL meldete, dass bereits alle MitarbeiterInnen seit März 10,00 EURO Stundenlohn bekommen und eine große Zahl liegt nach Aussage des Discounters bei 13,00 EURO pro Stunde.

Die Leiharbeiter sollen ab 01. März 2011 bei LIDL auch mit 10,00 EURO in der Stunde entlohnt werden, wobei die Leiharbeit bei LIDL nur im einstelligen Prozentbereich eingesetzt wird.

LIDL-Sprecher Stephan Krückel sagte, dass man über das Image des Einzelhandels als Arbeitgeber mit Billiglöhnen besorgt sei und deshalb diesen Vorstoß gemacht habe.

Kommentar

Eine zunächst dankenswerte Aussage des Discounters, die Anerkennung verdient. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass im Einzelhandel in Deutschland etwa 2,7 Beschäftige sind, von denen allerdings ca. 1 Million nur im 400,00-EURO-Bereich als geringfügig Beschäftigte arbeiten. Der Einzelhandel sollte da eine größere volkswirtschaftliche Verantwortung beweisen und zu Lasten der Gewinne einen Teil daraus als Vollzeitbeschäftigung anbieten. Hier könnte LIDL der Vorreiter sein:

1.       Zeitarbeit im Einzelhandel abschaffen und
2.       Ein Drittel der Minijobs in Vollzeitbeschäftigungen umwandeln.

 Das tut den Krankenkassen, der Renten und Arbeitslosenversicherung – und damit uns allen gut!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen