Mittwoch, 4. Januar 2012

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bald Realität?


Nach einem aktuellen Bericht der Berliner Umschau, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zeitarbeitsverbandes Werner Stolz in einem Interview der Tageszeitung "Die Welt", dass er spätestens Ende des Frühjahrs 2012 mit einer Einigung zwischen dem Zeitarbeitsverband IGZ und den Einzelgewerkschaften rechnet. Auch der Vertreter des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) äußerte verhaltenen Optimismus. Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber in der Zeitarbeit folgen damit der Forderung von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, die einen Termin für eine Einigung zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in Sachen "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gesetzt hatte. Sollte diese Einigung nicht zustande kommen, wird eine Kommission über die Ausgestaltung einer Equal-Pay-Regelung befinden, hatte die Ministerin gedroht.

Sonderungsgespräche mit der IG Metall sind abgeschlossen!

Es wurde erklärt, dass die vorab geführten Sondierungsgespräche mit der IG Metall bereits abgeschlossen sind, bevor es jetzt im Februar in die Tarifverhandlungen geht. Die IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) hat mit den Arbeitgebern bereits eine Pilotvereinbarung unterschrieben (wir hatten davon berichtet). In dieser Pilotvereinbarung für eine Equal Pay – Regelung wurde eine Einarbeitungszeit von drei Monaten paraphiert und danach soll eine schrittweise Anhebung des Lohns beginnen. Diese Vereinbarung ist leider das Papier nicht Wert, auf dem sie geschrieben ist, weil nicht einmal festgehalten wurde, ab wann letztendlich der gleiche Lohn für gleiche Arbeit gezahlt werden muss.

IG BCE-Pilotabschluss darf kein Standard werden!

Jetzt muss man den Gewerkschaften genau auf die Finger schauen, denn der Abschluss mit der IG BCE ist nicht nur völlig unzureichend, sondern auch noch ungenau! Die Chance die eingesetzten Leiharbeiter nach drei Monaten wieder gegen eine neue "Truppe" auszutauschen, um die Anhebung der Löhne zu verhindern, muss ausgeschlossen sein! Vor allem muss eine für alle Branchen verbindliche Regelung getroffen werden, nach welcher Einarbeitungszeit der Lohn auf Equal-Pay-Niveau angehoben werden muss. Entweder die Einarbeitungszeit und die Anpassungszeit auf den gleichen Lohn der Stammbelegschaft sind sehr kurz – oder es muss je nach erforderlicher Qualifikation für jede Tätigkeit eine gesonderte Regelung getroffen werden. 

Jetzt können die Gewerkschaften beweisen, dass sie für die Leiharbeiter da sind! Equal Pay darf keine "Kann-Bestimmung" sein und eine schrittweise Anpassung an die Löhne der Stammbelegschaft (Modell IG BCE) ist Quatsch!

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