Mittwoch, 6. April 2011

Zeitarbeitsbörsen haben Konjunktur!

Die Arbeitsagenturen oder Job-Center, wie auch Städte, Gemeinden und Landratsämter, haben Messezeit! Sie haben alle gemeinsam die Leiharbeiter entdeckt und wittern ihre große Chance zusammen mit den Zeitarbeitsfirmen von den hohen Kosten für das ALG-2, also Hartz IV, herunter zu kommen. Hand-in-Hand treten Sie vor die Arbeitslosen, die von den Arbeitsagenturen und Job-Centern den Zeitarbeitsfirmen auf dem Silbertablett geliefert werden. Die Zeitarbeitsbranche findet es sicher sehr nett, dass ihnen die Behörden auch noch die Kosten für die Akquisition von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abnehmen. Einfach einen kleinen Falt-Messestand mitbringen, einen Tisch und einen Stuhl – und schon ist das Geld mit den nächsten vermittelten Leiharbeitern verdient.

Sowas nennt man dann auch noch frech „Jobbörse“, wie zuletzt in Bad Hersfeld, wo man Zeitarbeitsfirmen etwa 200 neue Kandidaten für die Zahlung von Dumpinglöhnen zuführte und in den nächsten Tagen findet eine „Zeitarbeitsbörse“ in Halle an der Saale statt.




simyo - Weil einfach einfach einfach ist.

1 Kommentar:

  1. Akte 0/11 Reporter decken auf,
    brachten die Tage eine interessante Dokumentation über das Thema Zeitarbeit.
    In dieser Doku. ging es darum, dass am 01.05. 2011 polnische Zeitarbeitsfirmen berechtigt sind, dem deutschen Arbeitsmarkt Arbeitskräfte zu Verfügung stellen zu dürfen. Kritiker beobachten
    schon seit 2005 das Zeitarbeitsfirmen ausgemusterte Reisebusse von europäischen Reiseveranstaltern aufkaufen und somit eine Grundlage geschaffen haben, polnische Bürger in Massen nach Deutschland
    bringen zu können. Das derzeitige Arbeitslosengeld in Polen liegt bei etwa 150 € pro Monat. Die Zeitarbeitsfirmen zahlen den Arbeitnehmern voraussichtlich einen Monatslohn von 270 €. Viele der befragten Bürger/innen haben gegenüber den Reportern die Aussage gemacht, dass sie für die 120 € mehr im Monat nicht davon abgeneigt seien ihre Arbeitskraft deutschen Unternehmen zu Verfügung zu stellen. Arbeitsmarktforscher warnen deutsche Unternehmen davor, auf das Angebot eingehen, die Arbeitskraft von polnischen Zeitarbeiter/innen in Anspruch zu nehmen, die eigene Marktstruktur und die Sozialstruktur in Deutschland zu schädigen, da immer mehr deutsche Arbeitnehmer nicht die Chance bekämen, eine Festeinstellung zu erwerben und somit in der ständigen Angst leben müssen in die Armut abzurutschen. Ich persönlich habe letztes Jahr in einer Zeitarbeitsfirma eigene Erfahrungen sammeln dürfen, die diese Aussagen aus dem Bericht bestätigen.
    Aus eigener Erfahrung kann ich euch kurz beschreiben, welche Abläufe und Eindrücke ich gemacht habe.
    In enger Zusammenarbeit mit dem vor Ort existierenden Arbeitsamt stand ich im ständigen Kontakt auf der Suche nach neuen Arbeitnehmern. Wenn ein Arbeitnehmer sich weigerte, für den vorgeschlagenen Stundenlohn arbeiten zu gehen, mussten wir dies dem Arbeitsamt sofort mitteilen und einen entsprechenden Absagegrund des Betroffenen weiterleiten. Die Folgen waren dann meist Hartz IV Kürzungen, oder sogar die Einstellungen der Zahlungen vom Arbeitsamt. Diesen betroffenen Personen blieb nichts anderes übrig, als sich bei Zeitarbeitsfirmen zu bewerben. Die Zeitarbeitsfirmen wiederum, nutzten die Not der Leute schamlos aus und drückten den Stundenlohn so weit runter, dass die Arbeitnehmer nur nach dem geltenden IGZ Tarif bezahlt wurden. Den genannten IGZ Tarif kann man unter www.igz-Tarife.de nachschauen. Das sind die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlöhne im Bereich Zeitarbeit. Laut Insider Wissen ist bekannt, dass allein in Bielefeld knapp 90% der Arbeitnehmer von Zeitarbeitsfirmen gestellt werden, Tendenz steigend. Vor allem in den Bereichen Industrie und Handwerk, aber auch seit ungefähr drei Jahren im Bereich Altenpflege und Gesundheit. Ursachenforscher haben für diesen Trend, im Bereich Altenpflege und Gesundheit heraus gefunden, dass die Abschaffung vom Zivildienst und immer mehr steigende Preise in den Bereichen Arzneimittel und Energieverbrauch, die Verantwortlichen dazu zwingt an anderen Stellen sparen zu müssen. Ich persönlich finde Zeitarbeit nicht tragbar, weil dies nur eine kurzfristige Gewährleistung gegen Arbeitslosigkeit bietet. Mein Chef hatte das so erläutert, dass die Zeitarbeit nur für Unternehmen insofern interessant ist, um betriebliche Auftragsspitzen zu meistern.
    Wenn diese erledigt sind, werden die Leiharbeitnehmer in den meisten Fällen wieder zu den Arbeitsämtern geschickt, mit der Aussage: ,,Wegen auftragstechnischen Gründen, ist es dem Unternehmen leider nicht möglich den betroffenen Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen.” Des Weiteren wird der Betroffene aufgefordert sich beim Arbeitsamt arbeitslos zu melden. Damit schließt sich dann der Teufelskreis, in dem sich die Arbeitkräfte befinden.

    MfG D.S.

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