IG Metall und Zeitarbeitgeber verweigern sich der Forderung nach einer Equal-Pay-Regelung für die Zeitarbeit!
Die Bundesministerin für Arbeit, Frau von der Leyen,
hatte den Arbeitgebern und Arbeitnehmern für die Zeitarbeit eine Frist bis Ende
März gesetzt, um zu einer Equal-Pay-Regelung zu kommen, damit die Zeitarbeiter
nach einer Einarbeitungsfrist den gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen.
Wenn keine Einigung erreicht wird, wurde verkündet, sollte eine Kommission darüber entscheiden
und eine gesetzliche Regelung erfolgen. Diese Drohung haben die
Zeitarbeitsverbände und die IG Metall wohl nicht ernst genommen, denn sie
legten gestern einen neuen Tarif für die Zeitarbeiter in der Metall- und
Elektroindustrie vor, der nichts mit Equal Pay zu tun hat! So ernst muss man
die Forderung der Gewerkschaften nach einer gerechten Bezahlung der
Leiharbeiter also nehmen, dass sie nicht einmal nach einer Aufforderung der
Bundesregierung dieses Ziel durchsetzen.
Was die IG-Metall jetzt vorlegt, hat nichts mit Equal Pay zu tun!
Die Gewerkschaften stellen ihre Forderungen für die
Galerie und man kann es nur als Showtime bezeichnen, wenn sie gebetsmühlenartig
die Equal Pay – Forderung aufstellen. Bei allen Tarifverhandlungen haben sie
bisher einen Rückzieher gemacht und sogar die Aufforderung der
Arbeitsministerin haben die Metall-Gewerkschafter jetzt ignoriert.
Die Erhöhung der Branchenzuschläge ist kein Equal Pay!
Nach sechs Wochen 15% Branchenzuschlag, nach drei
Monaten 20% und dann in weiteren drei Stufen bis zu 50% Branchenzuschlag nach
neun Monaten in dem gleichen Ausleihbetrieb. Das bedeutet, dass in der untersten
Lohngruppe ein Zeitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie nach 9 Monaten
im gleichen Betrieb von ursprünglich 8,19 Euro je Stunde bis auf 12,29 Euro
kommen kann. Der Billigtarif für die Stammbelegschaft liegt in dieser Branche
bei etwa 14,30 Euro je Stunde. Von diesen Pseudo-Lohnerhöhungen werden die
Zeitarbeiter aber nichts haben. Etwa 50% der Ausleihzeit in diesem Industriebereich
liegt unter 3 Monate und wenn die Zuschläge höhe werden, kann man davon
ausgehen, dass die Leiharbeiter ausgewechselt werden.
So lernen sie auf jeden Fall einen neuen Betrieb
kennen…
IG Metall schiebt das Thema Leiharbeit auf die lange Bank!
Sehr überraschend war bei diesem Tarifabschluss auch,
dass die IG Metall das Thema Zeitarbeit offensichtlich lange bei Seite schieben
will. Der Vertrag wurde mit einer Laufzeit von 5 Jahren bis 2017 abgeschlossen.
Damit hat man das Thema Equal Pay in der Metallbranche erst einmal für fünf
Jahre vom Tisch! Der gleiche Lohn für gleiche Arbeit kann also nur nach einer Gesetzesänderung kommen.
Toll, toll, toll – IG Metall!
Man muss sich schon wundern, wie viele Arbeitnehmer bei
dieser Behandlung von Kolleginnen und Kollegen noch immer in der IG Metall sind
und auch sehr verwunderlich ist es, dass Hannelore Kraft mit den Grünen eine
Mehrheit in NRW bekommen hat und die Linke aus dem Landtag geflogen ist. Die
Gewerkschafter sind fast ausschließlich SPD-Mitglieder und die SPD hat sich
bisher beim Thema Zeitarbeit auch nur mit Parolen gezeigt. Was muss denn noch
passieren, damit es die Linke mit einer starken Fraktion im nächsten Jahr in
den Bundestag schafft? NRW hat sie nicht gewählt! Wo sollen die Stimmen
herkommen? Die Linke will aber offensichtlich auch keinen Erfolg! Wenn man Oskar
Lafontaine nicht als Parteivorsitzenden will, sondern wahrscheinlich eine
Truppe an die Parteispitze wählt, die die Partei nach dem Motto "Jugend
forscht" in den Bundeswahlkampf führt, kann man davon ausgehen, dass man
die Stimmen aus dem Westen und die Stimmen der unzufriedenen SPD-Wähler auf
jeden Fall nicht haben will…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen