Dienstag, 21. Februar 2012

Mal sehen, ob die IG-Metall hart bleibt!


Der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie wird zu einer Zerreißprobe. Bald wird man sehen, ob die IG-Metall für die Zeitarbeiter etwas tun will oder ob die Forderungen für eine Verbesserung der Situation der Leiharbeiter nur für den Verhandlungspoker aufgenommen wurden. Dann wären die IG-Metall-Forderungen nur Schaumschlägerei! Nicht nur die hohen Lohnforderungen sind es, die jetzt nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" den Arbeitgeberpräsident Gesamtmetall Martin Kannegiesser (Foto) zu einer Stellungnahme bewegen. Kannegiesser sagte der Zeitung, dass man sich jetzt auf seine klassischen Aufgaben konzentrieren muss und zwischen links und rechts einen goldenen Mittelweg finden sollte.

Die IG-Metall Forderungen 2012

Die Forderungen der Industriegewerkschaft Metall- und Elektroindustrie liegen meilenweit von den Vorstellungen der Arbeitgeber auseinander:

Lohn-Forderung:                                                                                                          6,5 %
Arbeitgeber-Angebot:                                                                                                  3,0 %

Forderung Branchenzuschlag für Leiharbeiter.
Verhandlungen mit den Zeitarbeitgebern ab 22. Februar

Forderung Mitbestimmung der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern.
Das lehnen die Arbeitgeber grundsätzlich ab!

Forderung unbefristete Übernahme der Auszubildenden.
Das nennen die Arbeitgeber ein drohendes Berufsbeamtentum und lehnen es ab!  

Arbeitgeberforderung Ausweitung der 40 Stundenwoche. 82 % der Arbeitnehmer haben noch die 35 Stunden-Woche.

Jetzt wird sich zeigen, ob Herr Huber von der IG-Metall endlich zum Thema Zeitarbeit hart bleibt und seine Forderungen durchsetzt. Ein Lohnunterschied von bis zu 40% zwischen Leiharbeitern und Stammbelegschaft darf keine Gewerkschaft hinnehmen. Man sollte die Verhandlungen aber auch auf die Werkverträge ausweiten, denn bei Arbeitnehmern, die bei Unternehmen mit Werkverträgen beschäftigt werden, beträgt der Unterschied oft mehr als 100% von Leiharbeiter bis zur Stammbelegschaft.

3-Klassen-Gesellschaft in der Metallindustrie!

In der Metallindustrie gibt es teilweise eine 3-Klassen-Lohnstruktur. Es gibt Hungerlöhne bei den Arbeitnehmern, die durch Werkverträge an andere Firmen outgesourct worden sind, danach kommen die Leiharbeiter im Unternehmen und dann folgt die Stammbelegschaft. Das sind schon mal Lohnunterschiede, die von 8,00 Euro pro Stunde für Werkvertragsarbeiter, 10,00 – 12,00 Euro für die Leiharbeiter und 17,00 Euro je Arbeitsstunde für die Stammbelegschaft. Das sind vielfach die gleichen Tätigkeiten oder mindestens gleichwertige Arbeiten. Hier sollte die IG-Metall sehr aufpassen, dass die Arbeitgeber nicht irgendwelche Zugeständnisse für Leiharbeiter machen und dann die Arbeit über Werkverträge vergeben.
Foto: Flickr: Martin Kannegiesser / Urheber: Gesamtmetall


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