Freitag, 17. Februar 2012

Gesetzesänderung zur Zeitarbeit dringend nötig!

Die Arbeitsgerichte können nur nach den geltenden Gesetzen entscheiden. Das mussten jetzt auch der Betriebsrat von BMW in Leipzig und die Personalvertretung der Deutschen Lufthansa zur Kenntnis nehmen. Nach einem Bericht von Focus Money hat der BMW-Betriebsrat, der die Zustimmung für die weitere Einstellung von Leiharbeitern verweigert hatte, in einem Arbeitsgerichtsprozess verloren. Diese Entscheidung gilt zunächst für 33 Zeitarbeiter, aber in anderen Verfahren wird noch bis voraussichtlich Juli 2012 verhandelt. Leider ist zu erwarten, dass auch in diesen Verfahren BMW als Sieger den Gerichtssaal verlassen wird, weil nach der Aussage des Richters BMW mit der weiteren Einstellung von Leiharbeitern nicht gegen Gesetze oder Regelungen verstößt. Die Ablehnung des Betriebsrats zur Einstellung von Zeitarbeitern ist demnach wirkungslos!

BMW Leipzig: 2800 in der Stammbelegschaft und 1.100 Leiharbeiter!

Die Beschäftigung von Zeitarbeitern muss in einem Unternehmen begrenzt sein. Es kann doch nicht sein, dass in einem Werk 3.900 Arbeitnehmer beschäftigt sind, von denen 1.100 den Status des Leiharbeiters haben. Wozu braucht man dann noch gültige Tarifverträge? Hier ist jetzt auch dringend die Gewerkschaft IG-Metall gefordert, die sich gerade auf die Tarifrunde vorbereitet. Selbst wenn der gleiche Lohn für gleiche Arbeit durchgesetzt werden könnte, muss trotzdem eine Begrenzung der Anzahl von Leiharbeitern im Verhältnis zur Stammbelegschaft eingeführt werden, die dem Sinn der Zeitarbeit entspricht. Der Sinn ist der Abbau von Auftragsspitzen, nicht das Lohndumping, nicht die Abschaffung des Kündigungsschutzes und auch nicht die Aushebelung von Tarifverträgen. Man darf die Arbeitgeber nicht so einfach aus der Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber entlassen.

Lufthansa will Leih-Stewardessen einstellen!

Auch die Lufthansa hat in einem Prozess gewonnen, der zum Inhalt hatte, dass demnächst Stewardessen als Leiharbeiter beschäftigt werden sollen. Die Personalvertretung der Lufthansa hatte nach einem gescheiterten Vergleich den Antrag auf eine einstweilige Verfügung gestellt, der vom Arbeitsgericht abgelehnt wurde. Das Argument der Airline für die Einstellung von Servicekräften als Stewardessen sind Kostenvorteile, weil die Leihstewardessen nach dem Zeitarbeitstarif bezahlt werden. Es ist vorgesehen, dass mehr als 200 Leiharbeitskräfte eingestellt werden. Das Bizarre daran ist, dass die Leih-Stewardessen von dem Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa Technik mit der Zeitarbeitsfirma Manpower ausgeliehen werden, von Aviation Power, einem "Personaldienstleister für die Luftfahrt". Auf diese Weise werden Billigkräfte über eine eigene Tochtergesellschaft rekrutiert!
Bildquelle: aboutpixel.de / Über den Wolken © Rainer Sturm

Wetten, dass …
es demnächst noch mehr Leih-Stewardessen gibt und vielleicht sogar auch Leih-Piloten.

Flugangst? Entspannungsübungen im Flugzeug!

Wer sich während des Fluges mit Lufthansa oder einer anderen Airline entspannen will, sollte sich einen MP3 Audiofile herunterladen:


1&1 Mobile







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