Montag, 29. August 2011

Zahl der offenen Stellen steigt, aber jeder 3. Job in der Zeitarbeit!

Die Schuldenkrise in Europa, wie auch die fast eingetretene Zahlungsunfähigkeit der USA, beförderte zwar die Börsen in den Keller und am Konjunkturhimmel zogen dunkle Wolken auf, aber vom Arbeitsmarkt gibt es oberflächlich betrachtet nur gute Meldungen. Nach Meinung der Arbeitsagentur werden sich die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft frühestens in sechs Monaten auswirken. Die Zahl der offenen Stellen steigt im Moment, was zunächst eine gute Nachricht ist, aber wo werden die Stellen angeboten? Im Juli waren bei der Arbeitsagentur 492.000 offene Stellen gemeldet, das sind über ein Viertel mehr, als ein Jahr zuvor.

Etwa 1/3  der offenen Stellen kommen aus der Zeitarbeit!

Leider ist die Zahl der offenen Stellen nur im ersten Moment erfreulich, denn ungefähr jede dritte offene Stelle wird aus der Zeitarbeit gemeldet. Der Boom der Leiharbeit hält in Deutschland weiter an und wenn die Politik nicht bald einen Schlussstrich setzt, dann werden wir ein Volk von Leiharbeitern, Minijobbern und Billiglöhnern. Auf die Branchen aufgeteilt liegen die Jobs in der Metallbranche mit 41.800 offenen Stellen auf Platz 1. Den 2. Platz  belegen die Mechatroniker im Bereich Energie und Elektro mit 35.900 Stellen und 35.300 Leute sucht die Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Danach folgen die Berufe in der Kranken- und Altenpflege. Eine genaue Aufteilung in den Branchen nach Leiharbeitern und festen Beschäftigungsverhältnissen, geht aus den veröffentlichten Zahlen nicht hervor.

Wann reagiert die Politik auf die Misere am Arbeitsmarkt?
Wann wird die Zeitarbeit gestoppt?
Wann machen die Gewerkschaften in den Tarifrunden ernst und setzen den gleichen Lohn für gleiche Arbeit auf die Nummer 1 der Forderungen?
Wann werden die Stammbelegschaften solidarisch?
Wann streiken die Stammbelegschaften für Equal Pay?

Credit Europe Bank

3 Kommentare:

  1. Seit 5 Monaten suche ich einen neuen Job im Bereich Assistenz /Sekretariat aber auf allen Jobbörsen im Internet findet man nur Anstellungen bei Zeitarbeitsfirmen.
    Die Konzerne verlangen also von Ihrer Assistentin Loyalität, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Fleiß und eine 50 Stundenwoche und das bei einem Gehalt von 1.200 € netto (wenn man Glück hat).
    Das ist sowas von lächerlich! Nein, eigentlich ist es traurig, dass die damit durchkommen.

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  2. Immer mehr Zeitarbeitsfirmen möchten an der Arbeitsleistung von Menschen mitverdienen. Ich bin ungewollter Zeitarbeiter seit 1,5 Jahren mit einem Wechsel der ZA-Firma, weil ich mich gewagt hatte zu erwähnen, dass ich seit einem Jahr jedes Wochenende a 12 Std. arbeiten muss und wenn ich mal frei haben möchte, diese Zeit nicht ausgleichen kann. Ich soll die Füße stillhalten, wurde mir persönlich gesagt und am Abend lag die Kündigung ab dem nächsten Tag im Postkasten. Als Baugeräteführer mit allen Scheinen und Erfahrungen bekam ich den Mindestlohn AMP Tarif.Lohnerhöhungsantrag nach 8 Monaten -abgelehnt. Bin sofort auf neue Jobsuche gegangen, aber alles Zeitarbeit oder Vermittlung.Paradox auch: Eine Vermittlungsfirma vermittelt meist nur an Zeitarb.firmen und dafür soll man noch zahlen.
    Arbeitsamt vermittelt auch meist nur zur Zeitarbeit, die vermitteln wieder weiter. In Deutschland wirst du als Arbeitskraft nur noch durchgereicht und jeder will fürs durchreichen von dir bezahlt werden.

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  3. Zeitarbeit wie es in Deutschland betrieben wird, ist Ausbeutung am eigenen Volke. Nur die Menschen selbst können mit ihrem Handeln gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen und das auf die einfachste Weise die es gibt. Solidarität statt Einzelkämpfertum. Aber jedem ist das eigene Fell das nächste was es zu schützen gilt und was kümmern mich andere. Was kann denn schon passieren, man lebt ja eh schon an der untersten Grenze. Solidarisiert Euch, tretet Massenhaft aus den Gewerkschaften aus, das schafft einen sehr Großen Druck, denn auch dort wird nur mit Worten auf naive Bürger fang gemacht und die Gewerkschaftsbosse leben alle in Saus und Braus und das auf Euere Kosten. Alle Zeitarbeiter müssten mal für zwei Wochen gemeinsam die Arbeit verweigern und auf die Strasse gehen, das zwingt jede Firma in die Kniee und etliche davon könnten ihren Laden gleich schließen. Tretet Bewegungen bei wie Ocuppity, die setzten sich für Ungleichbehandlung, Missstände in der Gesellschaft ein. Nur gemeinsame Aktivitäten sorgen für eine Veränderung in dem System. Was nutzt eine Arbeit, wenn ich nicht glücklich dabei bin, jeden Euro zweimal Umdrehen muss bevor ich ihn ausgeben kann? Der Mensch hat soviel Macht wenn er sich solidarisiert..............

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