Mittwoch, 4. April 2012

Werkverträge als moderne Sklaverei!

Die Frankfurter Rundschau hat sich einen Teil unseres Blog-Titels "ausgeliehen". Sie titelt: 

Ausbeutung mit Werkverträgen "Das ist moderne Sklaverei"

Es wird davon berichtet, dass es seit dem Mindestlohn in der Zeitarbeit immer mehr Werkverträge in der Gastronomie gibt. Der Mindestlohn für Zeitarbeiter wird auf diese Weise ausgehebelt! Eine Untersuchung hat gezeigt, dass die über Werkverträge angestellten Mitarbeiter fast 6 Euro weniger verdienen, als die Stammbelegschaft. Die Gewerkschaft NGG Nahrung Genuss Gaststätten spricht von einem neuen Modell der Ausbeutung von Arbeitnehmern. Eine Umfrage soll ergeben haben, dass in der Ernährungsindustrie derzeit 57% der Arbeitnehmer nicht zur Stammbelegschaft der Unternehmen gehört, sondern mit Werkverträgen bei anderen Arbeitgebern beschäftigt sind. Im Jahr 2010 betrug diese Zahl noch 47 Prozent. Die aktuellen Zahlen stammen aus einer Befragung von 400 Betriebsräten, die etwa etwa 90.000 Beschäftigte in Brauereien, Molkereibetrieben, Bäckereien, Großbäckereien repräsentieren. Das sind etwa 1/6 der Beschäftigten der Lebensmittelbranche, also dem Zuständigkeitsbereich der NGG.

Keine Meldepflicht für Werkverträge

Leiharbeiter verdienen in dieser Branche durchschnittlich 5,06 € weniger als die Stammbelegschaft und Werkvertrags-Arbeiter bekommen durchschnittlich 5,84 € weniger als die fest angestellten Arbeitnehmer. Das ist ein neues Modell für Dumpinglöhne! Für die Beschäftigung von Fremdfirmen über Werkverträge gibt es keine Meldepflicht und keinen Mindestlohn. Das bedeutet leider, dass es keine Zahlen darüber gibt, wie viele Arbeitnehmer in Deutschland über Werkverträge zu Hungerlöhnen arbeiten müssen.

Arbeiter aus Ostereuropa arbeiten für noch weniger Geld!

Die meisten Werkvertrags-Arbeitnehmer wurden in Brauereien und bei Herstellern von Erfrischungsgetränken angetroffen, die dort Hilfsarbeiten verrichten. Vielfach handelt es sich dort um Arbeitnehmer aus Osteuropa, vielfach aus Litauen. Diese Arbeitnehmer haben in Litauen einen gesetzlichen Mindestlohn von 230 Euro und das Durchschnittseinkommen beträgt dort 650 Euro. Das macht verständlich, dass die Mindestlohnempfänger aus Litauen auch für noch weniger Geld arbeiten würden und damit ein noch größerer Druck auf die deutschen Arbeitnehmer in Werkverträgen entstehen könnte.

Die Politik ist dringend aufgefordert zu handeln!
Übrigens: In NRW und in Schleswig-Holstein wird noch gewählt!
Schaut Euch die Wahlprogramme genau an.

Wählt den gleichen Lohn für gleiche Arbeit!  

Tipps, Informationen und Downloads:


discotel.de

1&1 DSL



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