Nach
einem DDP-Bericht war das Wachstum in der Zeitarbeitsbranche im Jahr 2011 noch
14% und man geht von einem weiteren Wachstum in diesem Jahr von wahrscheinlich
4% aus. Erst für 2013 wird mit einer leichten Abschwächung der Anzahl der
Leiharbeiter in der Größenordnung von 1% gerechnet. Im vorigen Jahr waren
882.000 Menschen als Leiharbeiter angestellt und sollte das 4%- Wachstum für
dieses Jahr zutreffen, sind das immerhin über 917.000 Zeitarbeiter. Nach einer
Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) bei
Zeitarbeitgebern rechnet die Leiharbeitsbranche mit einem Wachstumsrückgang in
der Masse der Zeitarbeit, aber mit einer erhöhten Nachfrage nach
hochqualifizierten Leiharbeitern.
Rückläufige
Zeitarbeit wegen Equal-Pay-Klauseln!
In
der Umfrage wurde festgestellt, dass 86% der Befragten eine Verteuerung als
Grund für die rückläufige Entwicklung sehen. Die Verteuerung soll durch die
Angleichung des Lohnniveaus durch Branchenzuschläge für Zeitarbeiter entstanden
sein. Das kann ja für die Zeitarbeiter nur eine gute Entwicklung sein, denn mit
zunehmendem Fachkräftemangel werden bei einer Verteuerung der Zeitarbeit ganz
sicher wesentlich mehr Arbeitnehmer in normale Arbeitsverhältnisse kommen und
mit wesentlich besseren Tariflöhnen bezahlt.
Verschiebung
der Zeitarbeit zu Hochqualifizierten!
Von
derzeit etwa einem Drittel Hilfskräfte in der Zeitarbeit werden wahrscheinlich
nur noch 20% übrig bleiben, aber dafür steigt der Teil der höher qualifizierten Arbeitnehmer
und der Akademiker von 12 auf 18%. Auch mit einem Anstieg qualifizierter
Arbeiter und Bürokräften wird gerechnet. Das Interesse der Unternehmen an der
Zeitarbeit verschwindet nicht, nur weil die Zeitarbeit teurer wird, sagten die
Experten von PwC und das ist doch mal eine Nachricht, die man verbreiten
sollte. Wenn die Zeitarbeit teurer wird, dann bekommt sie vielleicht wieder die
Bedeutung, für die sie mal geschaffen wurde, also Spitzen abbauen und Engpässe
überbrücken. Die Zeitarbeit als billigen Ersatz für die Stammbelegschaft
einzusetzen, kann nicht im Sinne des Erfinders liegen.
Equal-Pay-Regelungen
in der Zeitarbeit!
Eine
wirkliche Equal-Pay-Regelung für Leiharbeiter gibt es noch nicht, das muss
zuvor gesagt werden. Alle Vereinbarungen, die bisher unter diesem Etikett
gemacht wurden, sind nur ein ganz kleines Stück auf dem Weg in die richtige
Richtung. Es handelt sich dabei um Lohnzuschläge für Zeitarbeiter auf den
Zeitarbeitslohn, um die Lohnunterschiede zwischen der Stammbelegschaft und den
Zeitarbeitern etwa geringer zu gestalten. In den Tarifverträgen wird dabei von
Branchenzuschlägen gesprochen. Bisher gibt es Tarifverträge mit solchen
Branchenzuschlägen für die Metall- und Elektroindustrie, die chemische
Industrie, im Bereich Kautschuk und Kunststoff und im Schienenverkehr. Ver.di
hat als größte Dienstleistungsgewerkschaft bisher noch keine Vereinbarung für
eine Annäherung an Equal-Pay vorgelegt.
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